Vera Reheis
Gesang, Gitarre
„Dort wo der Ortler steht“
Santa Lucia
Gesangsduett mit Sohn Daniel Reheis
Wissen / Zuwanderung:
Vera Reheis ist 1959 in Bregenz geboren. Mutter und Vater kamen durch die „Option“ nach Vorarlberg (Südtirolersiedlungen in Bregenz und Dornbirn) und haben sich hier kennengelernt. Vera ist in Dornbirn aufgewachsen und hat nach der Hauptschule eine Lehre als Werbeassistentin absolviert. Zeitlebens pflegte Veras Vater den Südtiroler Dialekt und wollte auch, dass seine Kinder diesen in Vorarlberg sprechen. Die Sprache und auch die Südtiroler Liedkultur haben auch heute für Vera eine besondere Bedeutung. Während zahlreicher Auslandsaufenthalte hat sie aber auch italienisch gelernt und u.a. in Skandinavien in einer italienischen Band gesungen. 1983–1993 war sie Mitglied der Südtiroler Trachtengruppe Rosengarten, wo sie neben Tanz auch im Viergesang und in einer Instrumentalgruppe aktiv war. Vera Reheis singt heute mit ihrem Sohn Daniel, der in der Schulzeit Mitglied der Wiener Sängerknaben war. Vera Reheis lebt heute in Egg/Großdorf und singt neben Südtiroler und Bregenzerwälder Volksliedern in verschiedenen popularmusikalischen Bands.
Veras Erzählungen zur Familiengeschichte aus der Optionszeit sind äußerst berührend. Veras Urgroßmutter, Maria Plagg (1873–1941), ist während der Umsiedlung nach Vorarlberg verstorben. Innsbruck war die Transport- und behördliche Drehscheibe auf dem Weg nach Vorarlberg. Man kam dort in ein Lager und musste Formalitäten abwickeln, bevor die Weiterreise erlaubt war. Maria Plagg überlebte diese Anstrengungen nicht und verstarb auf dieser Etappe.
Zu den Liedeinspielungen:
„Dort wo der Ortler steht“
Südtiroler Lieder haben für Vera eine besondere Bedeutung. Zeitlebens pflegte Veras Vater den Südtiroler Dialekt und wollte auch, dass seine Kinder diesen in Vorarlberg sprechen. Veras Vater stammt aus Mals im Südtiroler Vinschgau. Der Ort ist von Bergen umgeben: Von den Ötztaler Alpen im Osten, der Ortlergruppe im Süden und der Sesvennagruppe im Westen. Der „Ortler“ ist der Hausberg vom Rittental.
„Santa Lucia“
Im Zuge der Umsiedlung von Veras späterer Schwiegermutter Rosa Reheis (geb. Micheli, Kaltern 1921 – Bregenz 2009) musste Frau Micheli in Innsbruck erleben, wie der Vorname ihres Sohnes Luciano Micheli ungefragt eingedeutscht wurde in Georg Micheli. Ein italienischer Vorname war damals in Vorarlberg nicht erlaubt.
Evelyn Fink-Mennel (Interview Vera Reheis März 2016).