Philippinischer Chor Vorarlberg

Gesang , mit Gitarrenbegleitung

 

Pista (Dorffest)

Ang Pipit (Der kleine Vogel; Nationalsprache „Tagalog“)

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Wissen / Zuwanderung:

Nicht alle, aber viele der nach Vorarlberg migrierten Personen aus den Philippinen sind als ausgebildetes Fachpersonal für Krankenpflege und Geburtshilfe nach Vorarlberg gekommen. 1972 kamen die ersten Philippininnen in die Spitäler und Altenheime des Landes. Motor und Vermittler war ein auf den Philippinen tätiger Missionar Südtiroler Abstammung, Eugenio Daberto, der in der Stadtgemeinde Sebaste als Missionar tätig war. Heute sind in Vorarlberg ca. 600 Landsleute, vor allem Frauen. Sie leben in Mischehen.

 

Wissen / Musik:  Volksschulrepertoire

 

Der Philippinische Chor Vorarlberg mit Sängerinnen aus Manila und Umgebung umfasst zwischen acht und zehn Mitgliedern und wurde 2002 auf Initiative eines in Bludenz von 1999–2004 wirkenden philippinischen Priesters gegründet. Vorerst auf Kirchenlieder spezialisiert , singt der Chor mittlerweile auch weltliche Lieder in verschiedenen Sprachen: in Englisch (offizielle Amts- und Schulsprache auf den Philippinen), in „Tagalog“ (Alltagssprache der Region um Manila) und Deutsch. Das Singen im Chor hat mit dem „In-Vorarlberg-sein“ zu tun, sagen die Sängerinnen bei einer Feldforschung 2009. Auf den Philippinen haben die Frauen nicht im Chor gesungen. In Vorarlberg haben sie ein gemeinsames Repertoire in den Lieder gefunden, die sie zuhause in der Volksschule gelernt haben (Pista, Ang Pipit). Die Frauen des Chores treffen sich regelmäßig (bei öffentlichen Auftritten unterstützt durch Gitarrist Florencio del Rosario), um für sich selber zu singen und verbinden das mit Kaffeetrinken und Gesprächen. Dann sind sie für einen Nachmittag „zuhause“ auf den Philippinen. Das ist wichtig und hilft, das Heimweh abzustreifen.

Öffentlich ist der Chor regelmäßig (vierzehntätig) beim 11 Uhr Gottesdienst in der Kapuziner-Kirche in Dornbirn zu hören (Information 2016). Neues Lied-Repertoire gewinnen die Sängerinnen von CDs, die sie sich mitbringen lassen, wenn jemand auf den Philippinen Urlaub macht. Wenn ein Lied gefällt, wird der Text transkribiert und in der Liedermappe abgelegt. Die Melodie lernen sie nach Gehör, die Begleitstimmen (der Chorsatz) werden frei dazu gefunden. Musikalische Leiterin ist Flor Mayer, Ansprechpartnerin ist Luz Hieble (Tanzschule Hieble).

 

Lit. Evelyn Fink-Mennel, Gerlinde Haid, Ursula Hemetek und Hande Sağlam: Einwanderer-Kulturen in Vorarlberg. Ein musikalisches Feldforschungsprojekt, in: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes (2010/59), S. 321f.

Barbara Marschnig: Migrationserfahrungen von philippinischen Pflegekräften in Vorarlberg und Wien. Diplomarbeit, Universität Wien. Fakultät für Sozialwissenschaften, Wien 2010.



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